Ausdrucksstrategien und Kognition der räumlichen Relationen von L2-Deutschlernenden

Abstract

Die vorliegende Untersuchung schließt als Folgestudie an die Untersuchung von Ryu et al. (2019) an, in der die Ausdrucksweisen von L2-Deutschlernenden über Bewegungsereignisse analysiert wurden, um deren Ausdrucksstrategien bezüglich räumlicher Relationen und deren Wahnehmung zu erörtern. Die Ergebnisse der ersten Studie über die Path-Lexikalisierungen ließen weitere Untersuchungen zu syntaktischen Faktoren notwendig erscheinen, um eine vollständigere Erfassung der Besonderheiten von Ausdrucksstrategien und Konzeptstrukturierungen in Bezug auf Figure und Ground zu ermöglichen. Basierend auf der Analyse syntaktischer Muster wie Kasuszuweisungen von Argumenten zeigt sich im Ergebnis, dass koreanischsprachige Deutschlernende sowohl von der verb-framed Muttersprache, als auch von der satellite-framed deutschen Sprache beeinflusst werden. Die Analyse ergibt, dass der Anteil der reverse syntax, den Kasus bei einem Austausch von F und G syntaktisch unverändert zu realisieren, größer war, was mit den Merkmalen der koreanischen Sprache eine hohe Relevanz zu haben scheint. Auch konnte festgestellt werden, dass diese reverse syntax weniger häufig auftrat und die Ausdrucksstrategie in höherem Maße derjenigen der deutschen Muttersprachler ähnelte, je höher das Sprachniveau war.