칸딘스키와 괴테의 예술론에 나타난 유기체적 조화

Abstract

In seinem künstlerischen Werdegang wie in seinen schriftlichen Äußerungen hat Kandinsky als ein moderner Kunsttheoretiker zu gelten. Heute wird er noch höher als Maler geschätzt. Vor allem sein Buch Über das Geistige in der Kunst (1912), sowie der gemeinsam mit Franz Marc herausgegebene Sammelband Der Blaue Reiter (1912) und das Bauhausbuch Punkt und Linie zu Fläche (1926) haben viele Künstler in Deutschland und außerhalb bis heute stark beeinflußt. Dabei kommt für Kandinsky Goethes naturwissenschaftlichen Schriften eine wesentliche Bedeutung zu. Goethe wird von ihm in Über das Geistige in der Kunst mehrfach erwähnt und gab entscheidende Impulse für seine Kunsttheorie. Kandinsky hat Goethes Werk gekannt und sich mit seiner Farbenlehre und den morphologischen Schriften befasst. Die naturwissenschaftlichen Schriften Goethes geben zugleich Auskunft über seine Auffassung von Kunst. In dieser Arbeit stehen die Beziehungen zwischen Kandinky und Goethe im Mittelpunkt. Die Wirkung der Farbe begreift Kandinsky als sehr wichtig. Hier lässt sich ein direkter Bezug zu Goethes Farbenlehre erkennen, während Kandinskys Verständnis von Form als das eines inneren Gestaltungsprozesses Bezüge zu Goethes Morphologie aufweist. Dabei steht im Zentrum ein organischer Zusammenhang, der in der rein malerischen Komposition, dem Höhepunkt künstlerischen Strebens, seinen Ausdruck findet. Das Verständnis des Kusntwerkes als Organismus und damit als lebendiges Ganzes, dessen einzelne Bildbestandteile in einem notwendigen Zusammenhang stehen, kann direkt von Goethe stammen. Die Harmonie zwischen Polaritäten, Dissonanzen, Gegensätzen, Widersprüchen und Dualismen stellt die Hauptgedanken und die Gemeinsamkeiten von Kandinsky und Goethe dar.