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위험의 파라독스와 임의성 문화 - 위험에 관한 문화학적 고찰Paradox des Risikos und Kontingenzkultur - Kulturwissenschaftliche Überlegungen zu Risiko

Other Titles
Paradox des Risikos und Kontingenzkultur - Kulturwissenschaftliche Überlegungen zu Risiko
Authors
김경희
Issue Date
2014
Publisher
한국독어독문학회
Keywords
위험; 역설; 임의성; 유희; 가능세계; Risiko; Paradox; Kontingenz; Spiel; Mögliche Welt
Citation
독어독문학, v.55, no.2, pp.131 - 147
Journal Title
독어독문학
Volume
55
Number
2
Start Page
131
End Page
147
URI
https://scholarworks.bwise.kr/hongik/handle/2020.sw.hongik/18509
DOI
10.31064/kogerm.2014.55.2.131
ISSN
1226-8577
Abstract
Seit der Entstehung der Menschen lebt man mit Risiken, und zwar sowohlmit natürlichen als auch mit selbstverschuldeten. Alle grossen Religionenmachen eine übernatürliche Instanz für das menschliche Schicksalverantwortlich. Seit dem Anfang der Neuzeit ist aber der Begriff Risiko in derGesellschaft zentral geworden, ist unsere Kultur als Kontingenzkultur zubegreifen, weil weder sein muss, was ist, noch feststeht, was kommt. DieKonzeptualisierung der Kontingenz sollte zur Signatur der Neuzeit werden. DasKonzept des Risikos hängt von den gegenwärtigen Entscheidungen ab. Wennman den Blick auf kulturelle Praktiken richtet, ist eine Risikokultur schon infrüherer Zeit zu beobachten. Wer Fernhandel betrieb, musste sich auf das Meerwagen und der Gefahr des Schiffbruchs aussetzen. Den Kaufleuten desMittelalters wurde der geschäftsmäßige Umgang mit den Gefahren der Seefahrtdurch eine neuartige Praktik ermöglicht. Im 19. Jahrhundert sollte dieVersicherung mit ihrer Übertragung des Risikos auf die Ebene des Staats zumModell sozialer Beziehungen werden. Die Kalkulierung des Risikos wurdestaatlich institutionalisiert und gehört seitdem zu den kulturellen Grundlagenmoderner Gesellschaften, indem sie die Elemente der Ungewissheit rationalisiertund so operationaliserbar macht. Erst diese Operationalisierbarkeit liefert dieGrundlage für moderne Spekultationsgeshäfte. Spezifisch für die Kontingenzkulturder Moderne wird also die Berechnung der Zukunft. Erst die probabilisitischeRevolution des Wissens ermöglichte die Kontrolle des Zufalls und die Berechnungvon Wahrscheinlichkeiten, indem unabsehbare Gefahren in kalkulierbare Risiken verwandelt wurden. Nach Hans Blumenberg hat der moderne Roman verschiedene Etappen vonjenem Wirklichkeitsbegriff, auf dem auch die Wahrscheinlichkeitsrechnungberuht. Die Welt entwickelt sich von aus der Perspektive des Risikos von einerWelt göttlich unbestimmbarer Providenz zu einem immanenten Spiel kontingenterEreignisse, das auf Wahrscheinlichkeiten beruht. Die Wettverträge mit demTeufel von Goethes Faust und das venezianische Seeversicherungsrecht vonShakespeares Drama des Kaufmanns handeln vom Sinn des Risikos und modernerKontingenzkultur. Die Krise der modernen Kontingenzkultur konfrontiert diese mitden Folgen der eigenen Risikokompensation. Angesichts der Steigerung derRisikoproduktion bleibt nur die Unvermeidbarkeit des Nichtwissens. Die Lösungdes Paradoxons kann nicht durch gesteigerte Wissensproduktion, sondern mussdurch neue Reflexion gesichert werden.
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