사회 문화적 관점으로 본 독일에서 사람이름 짓기의 변화Wandel der Vornamengebung in Deutschland aus soziokultureller Sicht
- Other Titles
- Wandel der Vornamengebung in Deutschland aus soziokultureller Sicht
- Authors
- 이재호
- Issue Date
- Jun-2008
- Publisher
- 한국독일어문학회
- Keywords
- 사람이름 짓기; 사람이름 목록; 성경이름; 유행이름; 사람이름 짓기의 동기Vornamengebung; Vornameninventar(-schatz); biblische Vornamen; Modename; Motive der Vornamengebung
- Citation
- 독일어문학, v.16, no.2, pp.313 - 337
- Journal Title
- 독일어문학
- Volume
- 16
- Number
- 2
- Start Page
- 313
- End Page
- 337
- URI
- http://scholarworks.bwise.kr/ssu/handle/2018.sw.ssu/43017
- ISSN
- 1229-1560
- Abstract
- Die vorliegende Arbeit untersucht, wie sich die Vornamengebung in Deutschland parallel zu sozialen und kulturellen Veränderungen entwickelt hat.
Die alten germanischen Rufnamen bestanden zum größten Teil aus zwei Namengliedern. Die Namengebung war eine kultische Handlung, verbunden mit einem Heilswunsch, d.h. die wörtliche Bedeutung spielte eine große Rolle. Diese Namen wurden mit der Ausbreitung des Christentums immer mehr durch christlich motivierte Vornamen abgelöst. Etwa ab der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts fanden im Zusammenhang mit der fortschreitenden Heiligenverehrung biblische Namen und andere Namen nichtgermanischen Ursprungs Aufnahme in das deutsche Vornamen-Inventar.
Mit dem Beginn des Humanismus und der Reformation wurden altdeutsche Namen wieder belebt. Bei den Protestanten ging die Verwendung der katholischen Heiligennamen stark zurück, dafür wurden alttestamentliche oder altdeutsche Vornamen bevorzugt. Seither zeigt sich bezüglich der Vornamengebung ein deutlicher Unterschied zwischen Protestanten und Katholiken. In der Zeit des Pietismus entstanden zudem die fromm motivierten neuen Namen aus zwei Bestandteilen (z.B. Gotthold).
Ab dem späteren Mittelalter entstand eine große Zahl an Varianten und Kurzformen aus den beliebtesten Vornamen (z.B. Hannes aus Johannes). Die Sitte der Doppelvornamen kam ab dem 16. Jh. zuerst beim Adel und zwar im Süden und Südwesten in Mode. Vornamen ohne christlichen Hintergrund aus anderen europäischen Sprachen (v.a. Französisch, Italienisch und Englisch) wurden ab dem 17. Jh. beliebt. Im 19. und 20. Jh. kamen italienische, skandinavische, slawische und russische Namen hinzu. Nach 1945 wurden auch angloamerikanische Namen vergeben.
Die Merkmale und Trends, die in der gegenwärtigen Vornamengebung in Deutschland zu beobachten sind, lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: 1. Der Bestand vergrößert sich weiter. 2. Es gibt eine Tendenz, Einzelvornamen zu vergeben. 3. Die Motive “ursprüngliche Bedeutung” und “Tradition in der Familie” (Nachbenennung nach Großeltern, Eltern, Paten etc.) sind in den Hintergrund getreten, demgegenüber spielen heute subjektive und individuelle Motive der Eltern eine große Rolle. 4. In der gegenwärtigen Vornamengebung werden für Jungen schlichte und unkomplizierte Namen bevorzugt, bei Mädchen wohlklingende (euphonische) Namen, also Namen mit vollen Vokalen (a, o, u) sowie mehrsilbige Namen. 5. Der Anteil der Fremdnamen nimmt zwar ständig zu, es werden aber unabhängig von wechselnden Moden christlich motivierte Vornamen hebräischer, griechischer und lateinischer Herkunft und, besonders bei Jungen, germanisch- deutsche Namen nach wie vor bevorzugt.
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