슈테판 츠바이크의 노벨레 <체스이야기>에 나타난 휴머니즘의 한계Humanistischer Defätismus in der Schachnovelle von Stefan Zweig
- Authors
- 류신; 이은지
- Issue Date
- 2015
- Publisher
- 한국독일언어문학회
- Keywords
- Zweig; Schach; Novelle; Exil; Hitler; 츠바이크; 체스; 노벨레; 망명; 히틀러
- Citation
- 독일언어문학, no.69, pp 271 - 294
- Pages
- 24
- Journal Title
- 독일언어문학
- Number
- 69
- Start Page
- 271
- End Page
- 294
- URI
- https://scholarworks.bwise.kr/cau/handle/2019.sw.cau/10518
- DOI
- 10.30947/zfdsl.2015..69.271
- ISSN
- 1229-0106
- Abstract
- In der vorliegenden Arbeit wird versucht, den humanistischen Defätismus in der Schachnovelle von Stefan Zweig zu analysieren. In den meisten biographischen Werken von Zweig ist die humanistische Niederlage wiedergegeben, die sich durch eine scharfe Konfrontation zwischen antifaschistischen Protagonisten und faschistischen Antagonisten zeigt. Durch die ‘schöne Niederlage’ gewinnen die Protagonisten die moralische Überlegenheit und das bürgerliche Ethos. Georg Lukács wurf diese schöne Niederlage als falschen Humanismus vor, der den pazifistischen Kompromiss mit Realität schließen sollte.
In der Schachnovelle wird das Duell zwischen ‘Czentovic’ und ‘Dr. B.’ gezeigt. Czentovic, der plausibel Hitlers literarische Karikatur darstellt, kann nur auf dem stofflichen Schachbrett Schach spielen, während Dr. B., der die Tradition des alten Österreich verkörpert und Zweig selbst porträtiert, nur auf den imaginativen Schachbrett Schach spielen kann. Eine naheliegende Interpretation ist daher, dass Czentovic für den Faschismus steht, während Dr. B. das zum Untergang verurteilte Bildungsbürgertum seiner Zeit repräsentiert.
Die erste Partie gewinnt Dr. B. souverän, aber Czentovic fordert seinerseits Revanche. Innerhalb dieser Revanchepartie beginnt Dr. B. seinem Schachfieber zu verfallen, spielt gegen sich selbst Schach und ist völlig verwirrt. Aus diesem Grund beendet er die Partie rasch und entschuldigt sich auf seine zurückhaltende Art, die ihm während des Spiels abhandengekommen war. Dr. B. verlässt den Raum mit der Erkenntnis, nie wieder eine Schachpartie spielen zu können. Diese Niederlage, die Zweig für das idealistische bürgerliche Ethos hält, kann auf den Eskapismus, nämlich den humanistischen Defätismus hinweisen.
In der vorliegenden Arbeit wird versucht, den humanistischen Defätismus in der Schachnovelle von Stefan Zweig zu analysieren. In den meisten biographischen Werken von Zweig ist die humanistische Niederlage wiedergegeben, die sich durch eine scharfe Konfrontation zwischen antifaschistischen Protagonisten und faschistischen Antagonisten zeigt. Durch die ‘schöne Niederlage’ gewinnen die Protagonisten die moralische Überlegenheit und das bürgerliche Ethos. Georg Lukács wurf diese schöne Niederlage als falschen Humanismus vor, der den pazifistischen Kompromiss mit Realität schließen sollte.
In der Schachnovelle wird das Duell zwischen ‘Czentovic’ und ‘Dr. B.’ gezeigt. Czentovic, der plausibel Hitlers literarische Karikatur darstellt, kann nur auf dem stofflichen Schachbrett Schach spielen, während Dr. B., der die Tradition des alten Österreich verkörpert und Zweig selbst porträtiert, nur auf den imaginativen Schachbrett Schach spielen kann. Eine naheliegende Interpretation ist daher, dass Czentovic für den Faschismus steht, während Dr. B. das zum Untergang verurteilte Bildungsbürgertum seiner Zeit repräsentiert.
Die erste Partie gewinnt Dr. B. souverän, aber Czentovic fordert seinerseits Revanche. Innerhalb dieser Revanchepartie beginnt Dr. B. seinem Schachfieber zu verfallen, spielt gegen sich selbst Schach und ist völlig verwirrt. Aus diesem Grund beendet er die Partie rasch und entschuldigt sich auf seine zurückhaltende Art, die ihm während des Spiels abhandengekommen war. Dr. B. verlässt den Raum mit der Erkenntnis, nie wieder eine Schachpartie spielen zu können. Diese Niederlage, die Zweig für das idealistische bürgerliche Ethos hält, kann auf den Eskapismus, nämlich den humanistischen Defätismus hinweisen.
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