파시즘 트라우마 - 프랑크푸르트학파와 ’68혁명(2) -Faschismustrauma - Frankfurter Schule und 68er Revolution(2) -
- Authors
- 김누리; 오성균
- Issue Date
- 2011
- Publisher
- 한국독일언어문학회
- Keywords
- Frankfurter Schule; 68er Revolution; Horkheimer; Adorno; 프랑크푸르트 학파; '68혁명; 호르크하이머; 아도르노
- Citation
- 독일언어문학, no.54, pp 239 - 257
- Pages
- 19
- Journal Title
- 독일언어문학
- Number
- 54
- Start Page
- 239
- End Page
- 257
- URI
- https://scholarworks.bwise.kr/cau/handle/2019.sw.cau/26781
- DOI
- 10.30947/zfdsl.2011..54.239
- ISSN
- 1229-0106
- Abstract
- Die 68er Bewegung in Deutschland fraß ihre Väter: Max Horkheimer, Gründer der Kritischen Theorie und führender Kopf der Frankfurter Schule, und Theodor W. Adorno, Repräsentant der Kritischen Theorie und Symbol der Frankfurter Schule, wurden im Sog der Studentenrevolte geistig wie körperlich gleichsam vernichtet, und zwar von ihren eigenen radikalisierten Studenten, die in ihrer Kritik am Faschismus und am amerikanischen Militarismus, wie er sich am Vietnam-Krieg offenbarte, von der Kritischen Theorie inspiriert und geprägt worden waren.
In der vorliegenden Arbeit sollen den Ursachen für diesen kuriosen ‘Vatermord’ nachgegangen werden, davon ausgehend, dass die Tragik des Vatermords vor allem auf das Faschismustrauma zurückzuführen ist. Unter dem Faschismustrauma verstehen wir dabei die geistige und psychische Wunde, die die direkten und indirekten Erfahrungen der Zeit des Faschismus, hier des Nationalsozialismus, diesen jüdischen Intellektuellen tief ins Fleisch geschnitten hatten. Dieses tiefsitzende Faschismustrauma machte, so unsere These, Horkheimer und Adorno angesichts der Vorgänge in der Zeit der 68er Revolte nahezu unfähig zu einem vernünftigen und progressiven Denken und Handeln im Einklang mit ihren eigenen theoretischen Konzepten.
Horkheimers Geist des Kalten Kriegs und Adornos Skepsis gegenüber der Praxis gelten als typische Symptome ihres Faschismustraumas. Ihre pessimistische Geschichtsanschauung, die in der Dialekik der Aufklärung unverkennbar kulminiert, gemahnt auffällig an die typischen psychischen Abwehrmechanismen eines traumatisierten Patienten. Der dezidiert antikommunistische Standpunkt, die Zurückhaltung gegenüber der politischen Praxis und die pessimistische Grundhaltung stellen also im Falle dieser führenden Theoretiker der Frankfurter Schule drei Erscheinungsformen des Faschismustraumas dar.
Auf dieses Trauma ist es zurückzuführen, dass die Frankfurter Schule und ihre Kritische Theorie trotz der von ihr geleisteten präzisen und innovativen Analyse des Spätkapitalismus und der von ihr entwickelten neomarxistisch orientierten unorthodoxen Methodologie von den politischen Linken bis heute weitgehend weder relevant rezeptiert noch angemessen anerkannt worden ist.
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