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스캔들의 미학과 정치성 - 엘프리데 옐리넥의 드라마 부르크테아터 연구(2)Ästhetik und Politik des Skandals - eine Studie zu Elfriede Jelineks Drama Burgtheater(Ⅱ)

Authors
노영돈이은지
Issue Date
2013
Publisher
한국독일언어문학회
Keywords
엘프리데 옐리넥; Elfriede Jelinek; 부르크테아터; Burgtheater; 스캔들의 미학; Ästhetik des Skandals; 정치적 참여; Politisches Engagement
Citation
독일언어문학, no.59, pp 149 - 176
Pages
28
Journal Title
독일언어문학
Number
59
Start Page
149
End Page
176
URI
https://scholarworks.bwise.kr/cau/handle/2019.sw.cau/35153
DOI
10.30947/zfdsl.2013..59.149
ISSN
1229-0106
Abstract
Das betrchtete Werk kann zunächst dreifach charakterisiert werden: Pornographisches Theater, Theater der Dekonstruktion und Theater der Mythendestruktion. Der pornographische Charakter des Werks zeigt sich dabei in den dargestellten obsessiven Gewaltakten, der ostentativen Obszönität und dem allgegenwärtigen Todestrieb, der sich in Selbstmord- und Mordversuchen äußert. Aber all dies zielt nicht eigentlich darauf, Pornographie auf die Bühne zu bringen. Vielmehr geht es darum, beim Zuschauer Gefühle des Ekels hervorzurufen, so dass dieser zunächst die kritischen Gesten im Werk übersieht. Diese genaueren Monstrositäten dienen also der Erregung von Aufsehen, dem bewussten Provozieren eines Skandals, z.B. auch indem die Hauptfigur, Käthe, als eindeutige Verkörperung der äußerst beliebten österreichischen Schauspielerin Paula Wessely gestaltet wird. Aus Anlass des sogenannten ‘Burgtheaterskandals’ wird Jelinek so in der österreichischen Öffentlichkeit als ‘Nestbeschmutzerin’ gebrandmarkt, doch gerade dadurch entblößt dieser von Jelinek vorprogrammierte Skandal eben jene österreichische Öffentlichkeit, die Paula Wesselys Rolle während der Nazizeit beschönigte und die Schauspielerin sogar verteidigte. Burgtheater macht damit auch die Tatsache sichtbar, dass Österreich den Bodensatz der Nazi-Ideologie nie ausgemerzt, sondern lediglich uminterpretiert und damit im Grunde unterstützt hat. Schließlich kann Burgtheater auch unter dem Blickwinkel eines Theaters der Mythendestruktion betrachtet werden: Wie in anderen Werken Jelineks auch, bildet in Burgtheater die Destruktion des alltäglichen Faschismus ein Grundthema. Das Werk kann durchaus als literarische Umsetzung von Roland Barthes’ Mythen des Alltags gesehen werden: Jelinek bricht die vertraute Maske des Alltags auf, hinter der sich heutzutage der ubiquitär existierende Faschismus verbirgt. In Burgtheater entfaltet sich Mythendestruktion in drei Dimensionen: Destruktion des Habsburgmythos, Destruktion des Künstlermythos und Destruktion des Muttermythos. Während durch den Habsburgmythos die verfehlte Vergangenheitsaufarbeitung im österreichischen Kulturbetrieb angegriffen wird, betreibt der Künstlermythos aus Jelineks Sicht eine Reinwaschung der in den Faschismus verstrickten Kunst. Den Muttermythos schließlich nimmt sie aufs Korn als effektives Instrument der Blut-und-Boden-Ideologie. Alle diese Mythendestruktionen vollenden sich in der Form des Rituals. Käthe wird zum Opfer gebracht, blutend auf der Bühne liegend und umringt von einem grotesken Chor. In Wahrheit verlängert sich dieses Opferritual bis in die Wirklichkeit des Burgtheaterskandals: Hier stellt dann nicht mehr Käthe, sondern Jelinek selbst das Opfer dar. Um die dem Werk innenwohnende Polemik in die Wirklichkeit zu transponieren, muss das Werk als Medium funktionieren. Das gelingt, indem Jelinek Trivialität und Flachheit auf die Spitze treibt, um jede im Text verbliebene Tiefe zu beseitigen.
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