괴테와 고딕건축 - 「독일 건축술에 관하여」를 중심으로Goethe und die Gotik - Zum Aufsatz Von deutscher Baukunst -
- Authors
- 이영기
- Issue Date
- 2012
- Publisher
- 한국독어독문학회
- Keywords
- 슈트라스부르크 대성당; 건축이론; 비트루비우스; 고딕양식; Straßburger Münster; Architekturtheorie; Vitruvius; Gotik
- Citation
- 독어독문학, v.53, no.1, pp 221 - 244
- Pages
- 24
- Journal Title
- 독어독문학
- Volume
- 53
- Number
- 1
- Start Page
- 221
- End Page
- 244
- URI
- https://scholarworks.bwise.kr/cau/handle/2019.sw.cau/38146
- DOI
- 10.31064/kogerm.2012.53.1.221
- ISSN
- 1226-8577
- Abstract
- Seit dem Zeitalter der Renaissance wurde der Begriff ‘gotisch’ im Gegensatz zum Klassischen abgeschätzt gebraucht, weil er identisch mit dem Fremdartigen,Barbarischen und Bizarren war. Angesichts der negativen Gotikkritik im Allgemeinen hat England eine Neubewertung gotischer Architekturformen seit dem mittleren 18. Jahrhundert betrieben. Die Neugotik in England ist dann schnell auch auf den Kontinent überschwappt. In diesem Kontext soll die vorliegende Arbeit Goethes Bewertung der Gotik anhand des Aufsatzes Von deutscher Baukunst(1772) herausarbeiten.
Als Schlüßeltext des Sturm und Drang ist Von deutscher Baukunst ein Hymnus auf Erwin von Steinbach, den Baumeister von Straßburger Münster. Hier stilisiert Goethe Erwin zum gottählichen Genie und unterstreicht die Naturaffinität des gotischen Baues, insofern die Natur das einzige Vorbild für den Künstler ist. Und durch seine Polemik gegen die in Vitruvianischer Tradition geläufige Messbarkeit von Italienern und Franzosen wird ‘Gefühl’ über dem Verstand angesiedelt. Nicht bloß als gotische Kunst zeigt Straßburger Münster eher als ‘deutsche’ Baukunst vor allem die Eigenart der ‘charakteristischen’ Kunst, welche Goethe für die einzig wahre Kunst gehalten hat. Denn charakteristische Kunst kommt nicht “auf fremden Frügeln”, sondern lebt von “eigenen Kräften”.
Nach der Rückkehr von Straßburg hat seine Abkehr vom Gotischen schon viel früher als erst während der Erfahrungen in Italien begonnen. Nach der italienischen Reise hat Goethe 1788 in einem mit Baukunst betitelten Aufsatz seine Gotikkritik vor allem archtekturgeschichtlich erforscht. 1795 hat er noch im Aufsatz Von Baukunst versucht, seine Überlegung zur Architektur überhaupt systematisch sowie kategorial zu entwerfen. Mit der Gotik und deren Formensprache hat Goethe sich erst durch das Zusammentreffen mit Sulpiz Boisserée wieder beschäftigt, der ihn mit dem Kölner Dom und dem Vorhaben der Vollendung des Riesenbauwerks bekannt gemacht hat. Goethes Verhältnis zur Gotik zeigt, dass er nun jedes Werk in seinem historischen Kontext betrachtet,ohne doch normative Bedeutung zu verlieren.
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